Hat den zweiten Slalom in Flachau vorzeitig nach einem Einfädler beendet: Linus Straßer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Barbara Gindl/APA/dpa)

Der Höhenflug ist vorerst gestoppt, der Optimismus mit Blick auf die WM aber bleibt nach wie vor groß. Nach drei Top-5-Ergebnissen in Serie hat Skirennfahrer Linus Straßer beim Slalom in Flachau zum Abschluss einen kleinen Dämpfer kassiert.

Weil er im ersten Durchgang einfädelte, war das Rennen für den 28-Jährigen vorzeitig beendet. Allzu lange grämen wollte sich der Münchner nicht. «Sieg und Niederlage liegen sehr eng beieinander. Einfädeln kannst du immer, das passiert einfach, das gehört dazu», sagte Straßer der ARD.

Der Sieg im Salzburger Land ging an den Norweger Sebastian Foss-Solevaag vor dem Österreicher Marco Schwarz und dem Franzosen Alexis Pinturault. Foss-Solevaags Premieren-Erfolg dürfte den gebeutelten Norwegern guttun, die verletzungsbedingt für den Rest der Saison neben Youngster Lucas Braathen auch auf Gesamtweltcupsieger Aleksander Aamodt Kilde (beide Knieblessuren) verzichten müssen.

Am Vortag hatte ausgerechnet der Österreicher Manuel Feller seinen ersten Weltcup-Triumph gefeiert. Der Tiroler hatte den flachen Hang in Flachau, auf dem zuletzt jahrelang eigentlich nur Frauen-Weltcups stattgefunden hatten, im Vorfeld noch etwas abfällig als «Märchenwiese» bezeichnet und damit für Aufsehen gesorgt.

Durchaus bemerkenswert war da einmal mehr Straßers Vorstellung. Erneut hatte sich der Sensationssieger von Zagreb und Zweite von Adelboden im zweiten Durchgang noch ein Stück nach vorne gearbeitet – und mit Platz fünf seinen Aufwärtstrend der vergangenen Wochen fortgesetzt. Einen Tag später folgte der kleine Rückschlag.

Offensichtlich wollte Straßer zu viel. Er habe probiert, diesmal schon im ersten Lauf «mehr Gas zu geben» und sei dann «vom Timing ein bisschen zu früh geworden», sagte er. Und weil ihm die richtige Balance fehlte, gab’s für den Bayern eben auch kein weiteres Finale. Natürlich sei es «immer ärgerlich, wenn man ausscheidet», erklärte er: «Aber es ist Teil des Spiels und so nehme ich das auch.»

Mit allzu viel Frust im Gepäck reist Deutschlands bester Slalomfahrer nach seinem wilden Wochenende also nicht aus Flachau ab. «Jetzt haben wir ein bisschen Luft», sagte er mit Blick auf die kurze Pause bis zum nächsten Torlauf in Schladming am 26. Januar. Diese wolle er nutzen, um «gut zu trainieren und ein bisschen auszuruhen und dann wieder anzugreifen».

Trotz seines Ausrutschers ist Straßer der mit Abstand größte Hoffnungsträger des deutschen Technik-Teams für die nächsten Rennen und die WM im italienischen Cortina d’Ampezzo im Februar. In Flachau waren am Samstag zwar auch seine Kollegen Anton Tremmel als 22. und Julian Rauchfuß als 26. in die Punkte gefahren, am Sonntag verpasste das Sextett des Deutschen Skiverbands (DSV) aber geschlossen den zweiten Durchgang und sorgte für eine Nullnummer.

Beim Nachtevent in Schladming wollen es die deutschen Alpin-Herren wieder besser machen. Anschließend stehen noch zwei weitere Slaloms im französischen Chamonix (30. und 31. Januar) an. Spätestens da gilt es für Straßer und Co. dann, sich (wieder) in WM-Form zu bringen.

Von Christoph Lother, dpa

Von