Der Pole Kamil Stoch hat auch das Weltcup-Skispringen in Titisee-Neustadt gewonnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Den polnischen Gruppenjubel unterbrach Markus Eisenbichler nur kurz. «Gratulation, Kamil», sagte der 29 Jahre alte Bayer und umarmte Vierschanzentournee-Sieger Stoch, bevor dieser gemeinsam mit seinen Teamkollegen weiter seinen dritten Skisprung-Sieg in Serie feierte.

Mit Flügen auf 139 und 144 Meter war der 33-Jährige auch in Titisee-Neustadt nicht zu stoppen. Nach seinen überlegenen Tournee-Einzelsiegen in Innsbruck und Bischofshofen ist der überragend aufgelegte Stoch auch im Schwarzwald der beste Flieger des Weltcups.

Das Podest komplettierten der Weltcup-Gesamtführende Halvor Egner Granerud aus Norwegen und Piotr Zyla aus Polen. Für Eisenbichler reichte es nach Sprüngen auf 138 und 139,5 Meter für Rang vier. «Es ist immer noch ein bisschen ein Kampf. Es ist nicht optimal, ich komme trotzdem ins Fliegen», analysierte «Eisei» im ZDF. Nach seinem Durchhänger zuletzt in Bischofshofen, wo er nicht einmal den zweiten Durchgang erreichte, war der Auftakt beim Heim-Weltcup ein deutlicher Fortschritt.

Neben Eisenbichler schaffte es aber kein weiterer Deutscher unter die besten Zehn. Bundestrainer Stefan Horngacher zog nach dem Wettkampf mit wechselnden Windbedingungen trotzdem ein zufriedenes Fazit: «Die Qualität der Mannschaft war höher als beim letzten Springen.» Mit Blick auf die Verhältnisse sagte er, «einen Heimvorteil» habe man auf der Hochfirstschanze nicht verspürt. Vor allem der Tournee-Zweite Karl Geiger, der diesmal nicht über Rang 25 hinauskam, enttäuschte.

«Es ist ein bisschen zäh. Die Schanze ist eh brutal schwierig. Da habe ich immer zu knabbern, das hat heute nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hätte», sagte Geiger, der bei der Tournee mit einem Sieg in Oberstdorf und Rang drei in Bischofshofen starke Einzelresultate erzielt hatte.

Auch Martin Hamann (14.), Pius Paschke (17.), Severin Freund (23.) und Constantin Schmid (26.) holten zwar Punkte für das deutsche Team, hatten mit den vorderen Rängen aber nichts zu tun. Am Sonntag (16.30 Uhr/ZDF und Eurosport) soll es vor allem für Geiger weiter nach vorne gehen. «Das ist die Challenge. Noch habe ich die Schanze nicht geknackt», sagte der 27 Jahre alte Allgäuer.

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