Auch mit Platz sechs noch auf einer guten Ausgangsposition für Samstag: Denise Herrmann-Wick. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Nach Zeiten großer Selbstzweifel war die Erleichterung von Biathletin Janina Hettich-Walz greifbar, bei Rückkehrerin Franziska Preuß überwiegt noch das Prinzip Hoffnung. Platz sieben im Sprint beim Weltcup in Antholz bedeutete für Hettich-Walz endlich die Norm für die Heim-Weltmeisterschaft in Oberhof in gut drei Wochen und die Aussicht auf konstantere Topleistungen.

«Das ist definitiv ein wichtiger Meilenstein, ich bin unglaublich glücklich und erleichtert», sagte die fehlerfrei gebliebene Hettich-Walz nach einer bislang äußerst schwierigen Saison freudestrahlend. Die Kampfansage für die Verfolgung am Samstag (13.00 Uhr/ZDF und Eurosport): «Ich bin sehr motiviert. Am Wochenende sind auch mein Mann, meine Eltern und Freunde da und ich habe einfach Bock, vor der tollen Kulisse Wettkämpfe zu laufen.»

Eine stabile Janina Hettich-Walz ist ebenso von großer Bedeutung für das deutsche Team wie Franziska Preuß. Doch nach ihrer erneuten Zwangspause nach einem Infekt konnte die 28-Jährige in der für den Körper anstrengenden Höhe von 1600 Metern läuferisch einfach noch nicht mithalten und wurde mit großem Rückstand 38. (+ 1:40,7 Minuten). «Es war wie erwartet schon sehr zäh vom ersten Meter. Ich denke, dafür gibt es nicht nur einen Grund, sondern schon ein paar. Mit dem Schießen bin ich sehr zufrieden, das nehme ich jetzt als Positives mit», sagte die ehemalige Staffel-Weltmeisterin, die eine Strafrunde laufen musste.

Ziel bleibt die WM

Seit Mitte Dezember hatte sie keinen Wettkampf mehr bestreiten können und musste insgesamt fast zwei Wochen mit dem Training aussetzen. Die Bayerin verpasste zuletzt die Rennen in Slowenien sowie ihr Heimspiel in Ruhpolding. Ziel bleibt die WM am Rennsteig. Sollte sie die kommenden Wochen ohne Probleme durchkommen und ihre Form wie geplant aufbauen, dann könne sie bei der WM «etwas bewirken», sagte Frauen-Cheftrainer Kristian Mehringer.

Wie wichtig die beiden für das Team sind, unterstrich auch Denise Herrmann-Wick, die als Sechste einmal mehr beste Deutsche in Südtirol wurde. «Es ist schön, dass Franzi wieder laufen kann. Das große Ziel ist Oberhof, bis dahin wird sie sicher fit. Franzi ist eine Leistungsträgerin und die müssen wir unbedingt dabei haben, am besten in Topform», sagte die 34-Jährige mit Blick auf den Saisonhöhepunkt vom 8. bis 19. Februar in Thüringen und ergänzte: «Ich glaube, so langsam hat Janina den Drive wieder gefunden, sie ist konditionell stark und für sie ist es heute ein Riesenerfolg». Insgesamt seien die Damen ein starkes Team, in dem auch die «jüngeren Mädels nachrücken und Druck machen».

Optimismus vor dem Verfolger

Einzel-Olympiasiegerin Herrmann-Wick verdarb sich selbst mit zwei Fehlern im Liegendschießen in der WM-Generalprobe einen weiteren Podestplatz, in der Loipe lief es mit der zweitschnellsten Zeit dafür wieder nahezu perfekt. «Von drei Teildisziplinen waren zwei gut. Das stimmt mich optimistisch für den Verfolger, es ist eine gute Ausgangsposition», sagte die Sächsin, die 23,1 Sekunden hinter der siegreichen Lokalmatadorin Dorothea Wierer ins Ziel kam. Hettich-Walz geht auch nur mit 24 Sekunden Rückstand ins Jagdrennen. 

Saison-Debütantin Hanna Kebinger (1 Fehler) schaffte es im Sprint auf Rang 19, Sophia Schneider (2) kam als 21. ins Ziel und Vanessa Voigt (2) belegte Platz 29. Den bislang einzigen deutschen Saisonsieg hatte Herrmann-Wick im Sprint von Hochfilzen im Dezember geschafft, dazu wurde sie noch im Sprint in Le Grand-Bornand Dritte.

Sandra Degenhardt und Thomas Wolfer, dpa

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