Kombinierer Julian Schmid holte WM-Silber. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Vesa Moilanen/Lehtikuva/dpa)

Julian Schmid wirkte nach dem größten Erfolg seiner Laufbahn überwältigt, Rang zwei hinter Norwegens erstarktem Kombinierer-König Jarl Magnus Riiber fühlte sich an wie ein Sieg.

«Das bedeutet mir sehr viel. Das ist das Saisonhighlight. Es ist ein besonderer Moment, genau am Tag X auf dem Podium zu stehen», sagte Schmid nach WM-Silber im slowenischen Planica. Im Ziel nach zehn Langlauf-Kilometern klatschten sich Weltmeister Riiber und Schmid ganz kurz ab, danach gestand Deutschlands aktuelle Nummer eins in der Nordischen Kombination sofort die Stärke des Rivalen ein: «Der überragende Athlet der vergangenen Jahre. Er hat bewiesen, dass er auf jeden Fall da ist. Riesenrespekt.»

Erste Einzelmedaille der Karriere

Das Podium nach einem Normalschanzensprung und dem Lauf komplettierte Franz-Josef Rehrl aus Österreich. Schmid zeigte in beiden Disziplinen seine derzeitige Stärke und verdiente sich die erste Einzelmedaille der Karriere. «Es war einfach ein gutes Rennen. Ich bin sehr, sehr glücklich mit der Silbermedaille», sagte der 23 Jahre alte Oberstdorfer, der dem Deutschen Skiverband (DSV) im Tal der Schanzen bereits die vierte WM-Medaille bescherte, im ZDF. Auch Olympiasieger Vinzenz Geiger war als Vierter nach einer Energieleistung in der Loipe nicht weit weg von Edelmetall.

Nur zwei Stunden zuvor war Katharina Althaus, die im Sommer Schmids Bruder Patrick heiraten will, im Team zum nächsten WM-Gold gesprungen. «Unser Verhältnis ist sehr gut. Wir sehen uns sehr regelmäßig, es ist ein gutes Verhältnis. Wenn wir uns unterhalten, geht es aber nicht um Sport», sagte der Allgäuer über Althaus. Wenn beide zur Hochzeit ihre WM-Medaillen mitbringen könnten, wäre das «sehr schön», deutete Schmid bereits am Vormittag nach seiner Top-Leistung im Skispringen an.

Riiber stark

Beeindruckend war einmal mehr Riiber. Der 25-Jährige wurde in diesem Winter von größeren gesundheitlichen Problemen sowie privaten Schicksalsschlägen gebeutelt und pausierte zuletzt im Weltcup. Sein sonst abonniertes Gelbes Trikot als Gesamtführender musste er an Österreichs Johannes Lamparter abgeben, doch pünktlich zum Saisonhöhepunkt war Riiber wieder ganz der Alte – und Lamparter abgeschlagen. «Das ist atemberaubend. Jetzt habe ich schon ein Saisonziel erreicht», sagte Riiber im Stadion.

Olympiasieger Johannes Rydzek, der nach seiner Nicht-Berücksichtigung als Co-Kommentator im ZDF übernahm, lobte: «Chapeau an Jarl. So zurückzukommen und es in alter Manier zu machen, er ist ein verdienter Weltmeister.» Für Rydzek dürfte es angesichts der Konkurrenz schwierig werden, ins Team zurückzukommen. Hinter Silbergewinner Schmid und dem Vierten Geiger agierten auch Manuel Faißt als Fünfter und Eric Frenzel auf Rang zehn überzeugend.

Patrick Reichardt und Thomas Eßer, dpa

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