Holt den ersten deutschen Weltcup-Sieg der Saison: Andreas Wellinger. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hans Pennink/FR58980 AP/dpa)

Seine Rückkehr in die Weltspitze der Skispringer feierte Andreas Wellinger mit einem lauten «Yes!»

Ausgelassen und auch ein wenig ungläubig freute sich der Olympiasieger von 2018 nach langer Leidenszeit mit mehreren Verletzungen über den unerwarteten Erfolg in Lake Placid. Jubelnd fiel er Teamkollegen und Betreuern um den Hals. Beim Weltcup in den USA bescherte Wellinger den deutschen Skispringern den langersehnten ersten Weltcupsieg des Winters.

Der 27-Jährige sprang 129 und 125,5 Meter weit und gewann damit vor dem Japaner Ryoyu Kobayashi. Für Wellinger war es der vierte Einzel-Weltcupsieg der Karriere und der erste Podestplatz in einem Einzel-Weltcup seit November 2018. Dritter wurde der Österreicher Daniel Tschofenig.

Nach Kreuzbandriss auf Formsuche

«Unglaublich, was heute passiert ist. Ich kann es noch gar nicht so richtig in Worte fassen, weil ich einfach überglücklich bin und das erstmal realisieren muss», sagte Wellinger. «Ich habe brutal gekämpft die letzten Wochen, die letzten Monate, die letzten Jahre.»

Jahrelang hatte Wellinger zuletzt nach seiner Form früherer Tage gesucht. Mit drei Medaillen – darunter Gold im Einzel von der Normalschanze – hatte der meist fröhliche Actionsport-Fan die Winterspiele von Pyeongchang geprägt. Ein Kreuzbandriss im Juni 2019 warf ihn dann sportlich aber sehr lange aus der Bahn. Wellinger rutschte zeitweise aus dem Weltcup-Team und wurde für die Winterspiele 2022 in China nicht nominiert.

Zuletzt hatte er seine Klasse früherer Tage bereits immer mal wieder aufblitzen lassen. Zum richtigen Durchbruch hatte es aber nicht gereicht. «Dass der Sprung aufs Podest gleich wieder der erste Platz ist, fühlt sich einfach so geil an», sagte Wellinger.

Der erste Weltcup-Tag der Skispringer in den USA seit 2004 lief nun von Beginn an super. Schon vor dem eigentlichen Wettkampf zeigte Wellinger, dass mit ihm an diesem Tag zu rechnen ist: Er gewann die Qualifikation, die wegen starken Windes am Vortag direkt vor den entscheidenden zwei Durchgängen nachgeholt wurde. Nach seinem Sieg im Wettkampf freute sich auch Wellingers bayerischer Sprungkollege Karl Geiger mit. «Mega cool», sagte er zu Wellingers Leistung.

Geiger und Eisenbichler ebenfalls zufrieden

Geiger selbst stabilisiert sich so langsam wieder. Nach einem fünften Platz am vergangenen Wochenende in Willingen zeigte er auch am Samstag mit Sprüngen auf 127,5 und 120,5 Meter einen leichten Aufwärtstrend. «Es war ein richtig schöner Skisprungtag», sagte der Oberstdorfer. «Es hat mega Spaß gemacht.» Rang acht an seinem 30. Geburtstag soll für den Erfolgsgaranten der vergangenen Jahre aber noch lange nicht das Ende der Entwicklung sein.

Auch Markus Eisenbichler gelang mit seinem zehnten Platz noch ein ordentliches Resultat. Anderthalb Wochen vor dem Start der Weltmeisterschaften im slowenischen Planica macht im Team von Bundestrainer Stefan Horngacher aber vor allem Wellingers Leistung Mut.

Von