Der Schweizer Loic Meillard hat sich mit dem Coronavirus infiziert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Johann Groder/APA/Expa/dpa)

Eine knallharte Corona-Maßnahme in Finnland und drei positive Fälle im Schweizer Team haben am zweiten Rennwochenende des alpinen Ski-Weltcups für Aufsehen und Ärger gesorgt.

Der Ausschluss der gesamten schwedischen Damen-Mannschaft von den zwei Slalom-Rennen in Levi stieß auf heftige Kritik. «Meistens bin ich happy, motiviert und voller Energie, aber jetzt fühle ich mich total leer», schrieb Mitfavoritin Anna Swenn-Larsson bei Instagram. Sie musste mit der Mannschaft der Skandinavierinnen in die Isolation, weil ihr Trainer positiv getestet wurde. «Das ist kein Fairplay», schrieb sie.

Für Unverständnis sorgte, dass auch etliche negative Tests bei den Athletinnen kurz vor dem Rennen nichts am Bann änderten. «Das ist natürlich schon heftig», kommentierte der frühere Rennfahrer Felix Neureuther in der ARD. Auch aktive Sportler wie die italienische Weltcup-Gesamtsiegerin Federica Brignone und Frankreichs Topfahrer Alexis Pinturault prangerten die Kollektivstrafe an.

«Wofür werden wir denn alle getestet?», fragte Brignone. «Warum darf im Fußball, wo es physischen Kontakt zwischen den Spielern gibt, weitergespielt werden, auch wenn es einige positive Fälle gibt? Bitte gebt uns klare und gleiche Regeln.» Pinturault forderte, dass die Abläufe in solchen Corona-Situationen überprüft werden.

Die Sportler verlangen Antworten vom Weltverband Fis – allerdings war der in Levi nicht für den Ausschluss der Schwedinnen verantwortlich, sondern die finnischen und schwedischen Gesundheitsbehörden.

Dass sich solche Szenarien in diesem Winter wiederholen, das ist für Pinturault unvermeidlich und wirft Fragen nach der Chancengleichheit auf. Swenn-Larsson etwa werden die Punkte aus den beiden Slaloms von Levi im Kampf um die Weltcup-Wertung und gute Startnummern fehlen.

Unterdessen wurden drei positive Befunde bei den Männern bekannt. Die Schweizer Loic Meillard, Marco Odermatt und Justin Murisier haben sich mit den Coronavirus infiziert und werden in der Quarantäne mindestens den Parallel-Slalom von Lech/Zürs am Freitag verpassen. Nach Angaben des Schweizer Verbandes haben die drei Athleten «leichte bis gar keine Erkältungssymptome». Die anderen Rennfahrer im Team der Eidgenossen gaben negative Tests ab, wie es weiter hieß.