Holten mit 218,77 Punkten ihren ersten Meistertitel: Minerva-Fabienne Hase (l) und Nikita Wolodin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tomohiro Ohsumi/AP/dpa/Archivbild)

Auch Weihnachten werden sich Minerva-Fabienne Hase und Nikita Volodin nach dem Senkrechtstart in die Eiskunstlauf-Weltspitze nur eine kurze Verschnaufpause gönnen.

«Wir machen Weihnachten Samstag, Sonntag und Montag frei», kündigte Hase zum Abschluss der deutschen Meisterschaften in Berlin an. Nach dem Sieg beim Grand-Prix-Finale der sechs weltbesten Paare in Peking und dem ersten nationalen Titelgewinn mit ihrem russischen Partner soll bei der EM in der Kür am 11. Januar im litauischen Kaunas der nächste Coup folgen.

«Wir haben bewiesen, dass wir vorn mitlaufen können und wollen auf jeden Fall ein Podiumsplatz», sagte die 24-jährige Berlinerin. «Dementsprechend laufen wir auch um Gold.» Für den letzten EM-Paarlauf-Sieg sorgten Aljona Savchenko und Robin Szolkowy 2011. Hase und ihr gleichaltriger Partner, mit dem sie erst seit einem Jahr zusammen läuft, haben den Biss, den Ehrgeiz und das Format, es zu schaffen.

Vierter Wettkampf in fünf Wochen

Bei den Titelkämpfen in Berlin begeisterte das Duo, obwohl Hase zuvor Fieber hatte und tagelang nicht trainieren durfte. Deshalb abzusagen, kam nicht infrage. «Wir wollten das Maximum zeigen, mussten leider aber die Kür etwas vereinfachen», sagte Volodin nach dem vierten Wettkampf in fünf Wochen. «Es war eine Herzensangelegenheit, etwas Gutes zu zeigen», betonte die Berlinerin Hase.

Bei der EM besteht sogar die Chance auf eine zweite Medaille im Paarlauf. Die EM-Bronzemedaillengewinner von 2023, Annika Hocke/Robert Kunkel (Berlin), mussten zwar für das Grand-Prix-Finale und die deutschen Meisterschaften absagen, sollen aber bis Januar wieder fit sein. Kunkel hatten Rückenbeschwerden außer Gefecht gesetzt.

«Es geht bergauf. Die Verletzung haben sie gut im Griff», beteuerte Claudia Pfeifer, die Sportdirektorin der Deutschen Eislauf-Union. Die Paarlauf-Erfolge bestärken sie, dass es nach Jahren der Krise wieder aufwärts geht: «Wir konnten uns nach den Olympischen Spielen 2022 in Peking aus dem Tal der Tränen herauskämpfen.»

Allerdings sind in den anderen drei Disziplinen die EM-Ziele bescheidener und auf das Erreichen von Top-Zehn-Plätzen beschränkt. Bei den Herren wird der Dortmunder Nikita Starostin (21) die Dritte EM bestreiten. Bei den Damen sicherte sich die 22-jährige Mannheimerin Kristina Isaev erstmals das EM-Ticket. Im Eistanz werden die dreimaligen deutschen Meister Jennifer Janse van Rensburg/Benjamin Steffan (Oberstdorf) bei der EM antreten.

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