Der Schweizer Marco Odermatt mit seinem Team nach dem Rennen in Courchevel. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Michael Kappeler/dpa)

Unter dem Lärm der Schweizer Kuhglocken und dröhnenden «Hopp Schwiiz»-Rufen fiel Skirennfahrer Marco Odermatt der gesamte Druck der vergangenen Tage ab. Mit Tränen in den Augen feierte der neue Abfahrts-Weltmeister im französischen Hochgebirge eine ausgelassene Gold-Party. «Es war die beste Fahrt meines Lebens», schwärmte der Alpin-Überflieger nach seinem Triumph in Courchevel. 

Noch nie hatte Odermatt einen großen Titel in der Königsdisziplin gewonnen. Jetzt klappte es ausgerechnet beim Saisonhöhepunkt. «Es hätte kein besseres Timing geben können», befand der Schweizer. Sein Vorsprung auf Dauerrivale Aleksander Aamodt Kilde aus Norwegen betrug 0,48 Sekunden. «Er war der Favorit. Ich musste alles auspacken», sagte der 25-jährige Odermatt.

Wie in einem Computerspiel springt der Allrounder von Level zu Level. 2018 gewann er bei der Junioren-WM fünfmal Gold, 2019 folgte der erste Titel im Weltcup. Im Alter von 24 Jahren holte er 2022 Gold bei den Olympischen Winterspielen, nun gelang der WM-Erfolg. In diesem Jahr könnte der Schweizer Hermann Maiers (Österreich) legendäre 2000-Punkte-Marke in einer Weltcup-Saison knacken. Und Odermatt ist noch nicht fertig. «Theoretisch habe ich jetzt alles gewonnen. Aber wenn du einmal gewinnst, willst du wieder gewinnen», kündigte er an.

Die Konkurrenz überschüttete Odermatt nach seinem WM-Triumph mit Lobeshymnen. Routinier Johan Clarey aus Frankreich bezeichnete den Überflieger als «Federer des Skifahrens», der Deutsche Romed Baumann nannte ihn den «zur Zeit besten Techniker». Kilde rühmte seinen Rivalen als «absoluten Ausnahmeathleten».

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