Patrick Beckert sorgte beim Weltcup-Auftakt mit Platz zehn über 5000 Meter für das beste deutsche Resultat. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Karl-Josef Hildenbrand/dpa/Archiv)

Die deutschen Eisschnellläufer sind zum Beginn des Olympia-Winters schwer in Tritt gekommen.

Beim Weltcup-Auftakt im polnischen Tomaszow Mazowiecki sorgte der deutsche Meister Patrick Beckert mit Platz zehn über 5000 Meter für das beste Resultat. Zum Abschluss verfehlten die Sprinter Joel Dufter aus Inzell als 16. in 1:10,658 Minuten und Hendrik Dombek aus München in 1:11,061 Minuten als 17. über 1000 Meter die Top Ten.

«Von den Zeiten hatten wir uns mehr erhofft», sagte Bundestrainer Helge Jasch. Olympiasiegerin Claudia Pechstein aus Berlin hatte im Massenstartrennen eine Dreiviertel-Runde vor Schluss nach einem missglückten Angriff aufgegeben und als 15. in ihrem Halbfinale den Endlauf verpasst. Michelle Uhrig (Berlin) verfehlte als Neunte das Finale. Es komme nun darauf an, mehr deutsche Starter in die A-Gruppen zu bekommen, um die Olympia-Nominierung zu schaffen, sagte Jasch. «Es ist nicht so, dass Hopfen und Malz verloren sind. Aber es wird kein leichter Weg sein», gab der Bundestrainer zu.

Positiv bewertete Jasch, dass sowohl Dufter als auch Dombek nach der bereinigten Ergebnisliste eine Teilnorm für die Olympischen Winterspiele in Peking erreicht haben. Weil fünf Niederländer vor ihnen platziert waren, aber nur drei in die Wertung kommen, stehen mit Blick auf die Spiele die Ränge 14 und 15 zu Buche.

Nach den Nominierungskriterien des Deutschen Olympischen Sportbundes muss für die Olympia-Teilnahme einmal ein Platz unter den ersten Acht oder zweimal ein Platz unter den ersten 15 erreicht werden.

Gleiches war zum Auftakt auch Claudia Pechstein gelungen, die über 3000 Meter in 4:19,073 Minuten zwar 16. und Letzte geworden war, aber in Bezug auf Peking davon profitierte, dass vier Niederländerinnen schneller als sie waren. «Auf dem Weg zu den Olympischen Spielen ist das ein ganz schlechtes Ergebnis», sagte die 49-Jährige.

Beim Weltcup im norwegischen Stavanger am kommenden Wochenende muss sie über ihre Paradestrecke 5000 Meter in der B-Gruppe antreten. Dort hat sie über das Zeit-Ranking noch die Möglichkeit, einen der begehrten zwölf Olympia-Startplätze auf der Langstrecke zu erkämpfen.

Das Halbfinal-Aus im Massenstart war für die Berlinerin ein weiterer Rückschlag beim Kampf um die Olympia-Tickets. Mit nur 26 Punkten in der Weltcupwertung wird sie Probleme haben, sich über die Gesamtwertung nach vier Stationen das Ticket für Peking zu sichern.

Patrick Beckert hingegen kann sich Hoffnungen auf eine direkte Olympia-Qualifikation über seine Spezialstrecke 10.000 Meter machen. Der Erfurter holte durch sein 5000-Meter-Resultat für Stavanger einen der zwölf Startplätze in der A-Gruppe. In Norwegen werden über die Langstrecke acht Olympia-Tickets vergeben. «Patrick Beckert hat es sehr gut gemacht mit seinem zehnten Platz», befand der Bundestrainer.

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