Die Damen-Staffel um Denise Herrmann wurde in Hochfilzen Vierte. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Barbara Gindl/APA/dpa)

Das war knapp: Um 0,2 Sekunden sind die deutschen Biathletinnen im zweiten Staffelrennen des Winters am Podest vorbeigelaufen.

«Es ist immer ärgerlich, wenn man nicht auf dem Podium steht, aber insgesamt sind wir schon zufrieden mit der Leistung», sagte Damen-Bundestrainer Kristian Mehringer nach Platz vier beim Weltcup im österreichischen Hochfilzen.

Hinter Weltmeister Norwegen, Frankreich und Schweden reihte sich das deutsche Quartett mit Maren Hammerschmidt, Franziska Preuß, Janina Hettich und Schlussläuferin Denise Herrmann ein. Trotzdem gelang dem deutschen Team die Wiedergutmachung für die Pleite vor einem Jahr in Tirol. Vor zwölf Monaten waren die DSV-Damen auf Rang zwölf gelaufen und hatten das schlechteste Staffelresultat einer deutschen Mannschaft überhaupt eingefahren.

Diesmal lag die Damen-Staffel 32,7 Sekunden hinter den Norwegerinnen – nach insgesamt neun Nachladern und einer Strafrunde durch Franziska Preuß, der Sprintdritten vom Vortag. «Ich weiß nicht, warum ich es nicht geschafft habe, im Stehendanschlag ruhig zu werden. Es war von den Beinen her wieder so wacklig und je länger man steht, desto schwieriger wird es», sagte die an Position zwei gelaufene Preuß (26). «Das Problem hat sie öfters mal gehabt, dass sie eine Nähmaschine kriegt», sagte Mehringer.

Auch Schlussläuferin Denise Herrmann hatte Probleme am Schießstand – und, ungewohnt für die ehemalige Langläuferin, auch in der Loipe. «Bergab habe ich mich wie auf Wackelpudding gefühlt, da konnte ich nicht so eine aerodynamische Hocke fahren», meinte die 31-Jährige. Die Ex-Weltmeisterin kam im Zielsprint nicht an der Schwedin Elvira Öberg vorbei. «Uns hat das Glück gefehlt auf der Zielgeraden», meinte sie.

Ein Extra-Lob von Mehringer gab es für Janina Hettich. Die 24 Jahre alte Schwarzwälderin machte ihre Sache in ihrem zweiten Staffelrennen prima, benötigte nur einen Nachlader und übergab auf Position drei hinter Weltmeister Norwegen und Frankreich an Schlussläuferin Herrmann.

Auch die für die formschwache Vanessa Hinz auf die Startposition gerückte Maren Hammerschmidt hatte zuvor eine tadellose Vorstellung gezeigt. «Ich war schon nervös, weil ich das nicht so oft mache. Aber es hat Spaß gemacht», sagte die 31-Jährige. «Es lief richtig rund am Schießstand und auf der Strecke.»

Beim Doppel-Sieg der Franzosen Quentin Fillon Maillet und Émilien Jacquelin in der Weltcup-Verfolgung von Hochfilzen vergaben die deutschen Biathleten eine Top-Platzierung am Schießstand. Bester der fünf DSV-Skijäger war Benedikt Doll als Elfter.

Der Ex-Weltmeister aus dem Schwarzwald musste über die 12,5 Kilometer dreimal in die Strafrunde und konnte seine gute Ausgangsposition nach dem achten Platz im Sprint vom Vortag nicht nutzen. Doll lag 1:45,6 Minuten hinter Maillet, der sich vor seinem am Schießstand ebenfalls fehlerfrei gebliebenen Landsmann Jacquelin durchsetzte. Einen Tag nach seinem ersten Weltcupsieg kam der Norweger Johannes Dale trotz zwei Strafrunden auf Platz drei.

Insgesamt leistete sich das deutsche Quintett in dem Jagdrennen 16 Schießfehler. Erik Lesser (4 Fehler) wurde 16., Philipp Horn (3) kam auf Rang 20, Roman Rees (2) belegte Platz 28 und Johannes Kühn (4) wurde 32. Olympiasieger Arnd Peiffer war aus privaten Gründen nicht am Start gewesen.

Der erste Teil des Tirol-Weltcups endet am Sonntag mit dem Verfolgungsrennen der Frauen und der Männer-Staffel, ehe in der nächsten Woche die letzten Weltcup-Rennen in diesem Jahr erneut in Hochfilzen anstehen.

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