Biathlet Benedikt Doll hat bei der WM in Nove Mesto die Bronzemedaille im Einzel gewonnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

In den nächsten Tagen könnte Benedikt Dolls Frau Miriam einen Anruf von Biathlon-Bundestrainer Uros Velepec bekommen. «Ich würde mir wünschen, dass er weitermacht. Wir müssen mit seiner Frau reden, dann klappt es vielleicht», scherzte der Slowene nach der erlösenden WM-Bronzemedaille des Schwarzwälders im Einzel von Nove Mesto.

Ob er Ski und Gewehr zur Seite stellt, will der 33-jährige Doll nach der WM verkünden, wenn er zurück zu Hause bei seiner Familie mit dem kleinen Sohn ist. Vor der aktuellen Saison hatte Doll ein mögliches Karriereende nach dieser Saison angedeutet. 

Wie wichtig der Dienstälteste im deutschen Team ist, unterstrich Sportdirektor Felix Bitterling. Am Abend vor dem WM-Start gab es ein Meeting des gesamten Teams. Und neben Bitterling sprach auf dessen Wunsch auch Doll zu allen. «Er hatte nur eine Stunde Zeit, ist aus dem Auto gestiegen und hat eine super Ansprache gehalten, wo es wirklich jedem ein bisschen den Rücken runtergelaufen ist», erzählte Bitterling. Die Worte des Ex-Weltmeisters hätten sicher das eine oder andere bewirkt.

Auch Bitterling hofft noch auf einen Aufschub von Dolls Karriereende. Zu dem Thema sei er mit ihm im Dauergespräch und werde an Überzeugungsarbeit alles geben. «Aber wir werden jede Entscheidung vom Benni akzeptieren, das sind wir ihm schuldig», sagte BItterling.

Was Doll nach dem Profisport machen will, weiß der passionierte Koch schon. Ein Ingenieursberuf mit Gebäude-, Energie-, Klima oder Elektrotechnik interessiert ihn. «Es gibt zwei, drei Studiengänge zur Auswahl, und da muss ich jetzt mal schauen. Aber ich denke, ich werde noch mal studieren», sagte Doll, der an der Hochschule Furtwangen bereits ein Studium für Marketing und Vertrieb abgeschlossen hat. 

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