Kommt erstmals im Weltcup zum Einsatz: Julia Tannheimer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Der erst 18 Jahre alten Abiturientin Julia Tannheimer gehört die Zukunft. Davon ist Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling überzeugt.

Tannheimer gibt beim Heimspiel in Ruhpolding im Sprint als nächste große Nachwuchshoffnung ihr Weltcup-Debüt. «Sie hat einen extremen Leistungsgedanken. Das zeigt, was ihr Anspruch ist», sagte Bitterling. Vor allem im Laufen hat sie ihre große Stärke, zuletzt gewann sie im zweitklassigen IBU-Cup schon ihr erstes Rennen. 

Positive Entwicklung

Der Einsatz von Talenten auch in der Eliteklasse ist das Ergebnis einer positiven Entwicklung bei den deutschen Frauen, auf die die Verantwortlichen lange gewartet haben. Aus dem Nachwuchs erhöht sich immer mehr der Druck, was lange nicht so war. Weil sich aus den jüngeren Jahrgängen niemand aufdrängte, war es im Weltcup lange fast egal, welche Leistung man ablieferte, man blieb trotzdem drin, wie Damen-Trainer Kristian Mehringer beschrieb.

Das sei nun anders. «Sorgen brauchen wir uns keine machen. Natürlich ist das für uns als Trainer optimal», sagte Mehringer: «Mit Druck muss ich mich weiterentwickeln – und das ist optimal.» 

In anderen Nationen wie Frankreich oder Norwegen werden Talente oft früher ans Top-Level herangeführt als in Deutschland. Das ändert sich. «Das gehört auch zu unserer Strategie, dass wir sagen, wir wollen die Jungen sehen und gezielt einbauen und ihnen die Möglichkeit geben, reinzuschnuppern», sagte Bitterling. 

Bei den Männern hat es der Nachwuchs schwerer

Geduld ist aber gefragt. Zur Weltspitze wie Denise Herrmann-Wick müssten die jungen Athletinnen zwar «noch ein, zwei Schritte machen, aber wir sind optimistisch», sagte Mehringer. So startet die fünfmalige Junioren-Weltmeisterin Grotian nach durchwachsenen Leistungen erst mal wieder im IBU-Cup. «Das ist keine Bestrafung, sondern einfach ein Schachzug, von dem wir denken, dass er wichtig ist», sagte Bitterling. 

Bei den Männern hat es der Nachwuchs schwerer. Athleten wie Danilo Riethmüller (24) und Simon Kaiser (24) wären gut genug für den Weltcup, wie Bundestrainer Uros Velepec sagte. Aber da das Niveau im A-Team höher ist als zuvor, bekommen sie noch keine Chance. Dementsprechend schwer haben es auch jüngere Skijäger. Velepec hofft, dass das nicht dazu führt, dass einige mit dem Biathlon aufhören. «Ich hoffe, dass die Jungs mit 18, 19, 20 Jahren motiviert bleiben. Sie müssen diese schweren Jahre überstehen.»

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