Die Biathleten in Ruhpolding laufen auf Kunstschnee. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Dass Wintersport-Großveranstaltungen oft nur dank der Produktion von Kunstschnee möglich sind, ist nicht neu. Der Klimawandel sorgt jedoch immer häufiger für große Probleme. Zu hohe Temperaturen, zu wenig Schnee – das sogenannte Snow Farming ist gängige Praxis.

Die Organisatoren des Ruhpoldinger Biathlon-Weltcups sind Pioniere in dieser Technik, seit 2005 wird schon Kunstschnee für die Chiemgau Arena produziert. Dank eines mehr als 10.000 Kubikmeter fassenden Depots wird der Schnee, der im Winter mit vier Propellermaschinen produziert wird, übersommert. In dem schattigen Tal nahe der Biathlon-Anlage ist das gut möglich, aufbewahrt wird das kostbare Gut abgedeckt mit Dämmplatten und Silofolie in einer Beton-Fassung.

Natürlich gibt es dabei auch Verluste, bis zu 30 Prozent der künstlich erzeugten Menge übersteht die warmen Monate nicht. Der Rest wird im Winter für die Präparierung der Strecken genutzt. Im thüringischen Oberhof wird auch Schnee in der Skihalle produziert, der dann ebenfalls in einem Depot eingelagert wird. Das wurde auch in Vorbereitung auf die anstehende Biathlon-WM im Februar gemacht.

Kunstschnee etabliert

Ein Schneedepot ist längst Voraussetzung, um einen Weltcup zu veranstalten. «Seit mehr als zwei Jahrzehnten setzt der professionelle Wintersport bei Training und Wettkämpfen auf künstlichen Schnee. Dies wird sich nicht ändern», hieß es vom Biathlon-Weltverband IBU auf dpa-Anfrage: «Daher ist es unsere Aufgabe als Verband, sicherzustellen, dass die Produktion und Lagerung von Schnee möglichst nachhaltig erfolgen.»

Die Veranstalter müssen eine Energie-effiziente Schneeproduktion und modernes Schneemanagement vorweisen, hieß es von der IBU. In Ruhpolding ist das nun schon fast zwei Jahrzehnte der Fall. Für den am Mittwoch mit dem Männer-Einzel beginnenden Weltcup wurde ausschließlich Kunstschnee benutzt. Noch stehen Reserven zur Verfügung, sollte weiterer benötigt werden.

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