Arnd Peiffer war als 22. noch bester Deutscher in Hochfilzen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Barbara Gindl/APA/dpa)

Mit seiner Skiwahl lag Benedikt Doll nicht völlig daneben, zufrieden war der Ex-Weltmeister nach Platz 23 beim Biathlon-Weltcup in Hochfilzen aber nicht.

Vier Tage nach seiner Material-Kritik war der 30-Jährige beim Vierfachsieg der Norweger im letzten Männer-Sprint des Jahres direkt hinter dem lediglich auf Rang 22 gelaufenen Arnd Peiffer zweitbester deutscher Biathlet – aber das war kein Trost. «Am Schießstand würde ich eine Vier geben und auf der Strecke eine 2,5», sagte Doll.

Peiffer meinte in der ARD: «Ich hatte nicht den besten Tag. Bei mir hat das Gesamtpaket nicht gestimmt. Wir bekommen mannschaftlich auch einen drüber. Das ist nicht so der tolle Tag für uns.» Beim letzten Team-Blackout im März 2014 in Oslo war der 33-jährige immerhin noch Sprint-20. geworden. Roman Rees (2 Fehler/Platz 63) verpasste am Donnerstag genau wie Philipp Horn (4/68) die Verfolgung am Samstag. An diesem Freitag (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) geht es bei dem Weltcup in Tirol mit dem Frauen-Sprint weiter.

Erik Lesser (2/46) und Johannes Kühn (3/54) schafften es gerade noch so ins Jagdrennen. Ex-Weltmeister Lesser kam zwar nur auf die 39. Laufzeit, wollte sich aber an der nach Platz drei in der Männer-Staffel am vergangenen Sonntag von Doll angezettelten Materialdiskussion nicht beteiligen. «Wenn ich jetzt anfangen würde, an meinem Material rumzumeckern, dann würde ich mich unglaubwürdig machen. Ich habe seit Kontiolahti dreimal Top Ten im Laufen gebracht, das wäre ohne gutes Material nicht möglich gewesen.»

Nach seiner Ski-Kritik («Körperverletzung») kam Doll diesmal auf die 17. Laufzeit, lag etwas mehr als 66 Sekunden hinter dem Laufschnellsten Johannes Thingnes Bö. Der Weltcup-Spitzenreiter wurde über die zehn Kilometer hinter Sturla Holm Laegreid und Johannes Dale Dritter. Vetle Sjastad Christiansen kam als vierter Norweger auf Rang vier. «Die Norweger haben ein bisschen was anderes drunter, die haben bessere Ski. Es war nicht optimal, aber ich war nicht ganz unzufrieden heute», meinte Doll und schlug weiter versöhnlichere Töne an: «Mit meiner Skiwahl war ich zufrieden.»

Ex-Weltmeister Doll war nach seinen beiden Strafrunden 1:31,3 Minuten langsamer als Sieger Laegreid. Seit seinem Sprint-Triumph bei der WM 2017 in Hochfilzen gehörte Doll Jahr für Jahr zu den besten acht Läufern im Biathlon-Zirkus. In diesem Winter ist der Schwarzwälder nicht gut unterwegs, nach der Staffel platze ihm der Kragen. «Das sollte auf keinen Fall eine Kritik sein, dass unser Serviceteam zu wenig macht. Die sind genauso unzufrieden. Das war auch der Punkt, warum dieses Interview nicht so toll ankam. Weil die schon kritisch im Truck saßen und dann hau‘ ich noch oben eins drauf», sagte er.

«Aus der Emotion entsteht vielleicht auch mal so eine Äußerung. Die Techniker wissen auch, dass sie hart am Wind bleiben müssen und das nicht alles immer hundertprozentig rund läuft», meinte Bundestrainer Mark Kirchner.

Von Volker Gundrum, dpa

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