Hatte Kritik am Material geäußert: Benedikt Doll (r). (Urheber/Quelle/Verbreiter: Barbara Gindl/APA/dpa)

Läuft diesmal der Ski? Vor allem Benedikt Doll steht nach seiner harschen Kritik an seinem Langlauf-Material beim letzten Teil des Biathlon-Weltcups in Hochfilzen unter besonderer Beobachtung.

Mit einem siebeneinhalbminütigen Video hatte sich der Schwarzwälder bereits Stunden nach dem Staffel-Podestplatz der deutschen Männer in der Vorwoche zu Wort gemeldet. Er habe «Redebedarf» sagte Doll da – im TV-Interview wären seine Aussagen «drastischer rübergekommen, als es ist.»

«Es hat sich ein bisschen nach Körperverletzung angefühlt. Die anderen, vor allem die Schweden und die Norweger, haben immer top Material», schimpfte Doll am vergangenen Sonntag vor einem Millionenpublikum. Hinter Olympiasieger Schweden und Norwegen war Deutschlands Männerstaffel auf Platz drei gelaufen.

Bundestrainer Mark Kirchner war zufrieden, blickt auch deshalb mit Optimismus auf das Jahresfinale: «Die Franzosen, Norweger und Schweden sind auch in der zweiten Hochfilzen-Woche nicht zu verachten. In der Weltcup-Gesamtwertung sind wir mit drei Athleten vorne mit dabei. Genau da möchten wir uns festsetzen und wieder um Podiums- und Top-Ten-Platzierungen mitkämpfen.»

In Tirol geht es am Donnerstag mit dem Sprint der Männer (14.15 Uhr/ARD und Eurosport) weiter. Am Freitag sind die Frauen (14.15 Uhr) dran. Mit den Verfolgungsrennen am Samstag und den ersten Massenstart-Wettkämpfen des Winters am Sonntag endet das Jahr, ehe es für die Skijäger im Januar in Oberhof in Thüringen weitergeht.

Doll ist im Gesamtweltcup mit 159 Punkten Zwölfter, Erik Lesser (183) liegt zwei Plätze vor ihm, Arnd Peiffer (137) belegt Rang 15 – 159 Punkte hinter Spitzenreiter Johannes Thingnes Bö (Norwegen/296). Olympiasieger Peiffer ist wieder dabei, nachdem der 33-Jährige zuletzt aus privaten Gründen fehlte. «Er wird mit vollem Einsatz in das letzte Weltcup-Wochenende des Jahres gehen», sagte Kirchner.

«Insbesondere ich habe noch ein Stück Arbeit zu erledigen», kündigte Doll an. Akribisch hatte der Skijäger, der 2017 in Hochfilzen Sprint-Weltmeister wurde, die Materialfaktoren erklärt. Von unterschiedlichen Herstellungsjahren der Ski, von verschiedenen Bauweisen und Spannungsverhältnissen war die Rede. Auch der Belag, der Schliff und die Wachspräparation würden eine Rolle spielen. «Wir haben grundsätzlich keinen schlechten Ski. Grundsätzlich machen unsere Techniker einen super Job, die geben immer Vollgas, sind voll motiviert», sagte Doll an die Adresse der Techniker.

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