Biathlet Johannes Kühn zeigte Nerven in der Verfolgung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Schrader/AP/dpa)

Sprint-Sieger Johannes Kühn verpasste einen neuerlichen Coup in der Verfolgung, Schlussläuferin Franziska Preuß hätte die Aufholjagd der deutschen Biathlon-Damen beinahe noch mit dem ersten Podestplatz im Olympia-Winter gekrönt.

Doch beim Sieg der Schwedinnen am Samstag beim Weltcup in Hochfilzen fehlten dem Quartett als Vierter 7,3 Sekunden auf Platz drei. Zuvor im Jagdrennen war Kühn lange vorne, doch nach drei Fehlern beim letzten Schießen kam er auf Rang 15. «Ich bin mit meinem Platz zum Schluss nicht unzufrieden. Dass man 14 Plätze verloren hat, ist jetzt nicht gut. Aber Platz 15 ist immer noch gut», sagte er.

Vanessa Voigt, Denise Herrmann, Vanessa Hinz und Franziska Preuß hatten über die 4×6 Kilometer nach einer Strafrunde und zehn Nachladern 1:06,5 Minuten Rückstand auf die Schwedinnen um Olympiasiegerin Hanna Öberg. Zweite wurden die Russinnen (29,1 Sekunden zurück) vor den Französinnen (59,2 Sekunden zurück). Der Weltcup in Hochfilzen endet am Sonntag mit der Männer-Staffel (11.45 Uhr/ARD und Eurosport) und der Frauen-Verfolgung (14.30 Uhr).

Voigt hadert

Beim ersten Staffel-Rennen der Saison in Östersund war das deutsche Team auf Platz fünf gekommen. Da war Startläuferin Vanessa Voigt ohne Fehl und Tadel unterwegs gewesen. Diesmal musste die Skijägerin vom SV Rotterode einmal in die Strafrunde und übergab mit einem Rückstand von 1:16,3 Minuten auf Rang 19 an Denise Herrmann, die ihr Team später wieder in die Top Ten brachte. «Vollgas geben», sei ihre Devise gewesen, sagte die 32 Jahre alte Ex-Weltmeisterin.

Vanessa Voigt haderte. «Das ist einfach nicht das Schießen, was ich gewohnt bin. Ich schieße im ganzen Jahr kontinuierlich gut. Das hört sich blöd an, aber das bin ich selber gar nicht gewohnt. Das wurmt mich», sagte die 24-Jährige. Sie sei, sagte sie vor der ARD-Kamera, «gerade mental nicht so bei der Sache» und hatte Tränen in den Augen. «Liebe Grüße an meine Oma daheim, Weihnachten sehen wir uns.»

Die auf Position drei laufende Vanessa Hinz, nach Platz zehn im Sprint am Vortag wieder in die Staffel zurückgekehrt, vermied die zweite Strafrunde für das deutsche Team gerade noch so. Die 29-Jährige, 2017 in Hochfilzen Staffel-Weltmeisterin, übergab als Siebte mit 2:00,9 Minuten Rückstand auf die da noch überlegen führenden Schwedinnen. Für Hanna Öberg war das ein Glück, denn sie konnte sich so sogar eine Strafrunde leisten – der Sieg der Schwedinnen war trotzdem nicht gefährdet.

Französischer Zweifacherfolg

In der Verfolgung feierten die Franzosen im zweiten Jagdrennen der Saison einen Zweifacherfolg. Quentin Fillon Maillet (1 Fehler) gewann vor Emilien Jacquelin (1) und dem Schweden Sebastian Samuelsson (2). Der in Ruhpolding lebende Sprint-Sieger Kühn war erneut bester deutscher Skijäger, hatte bis zum letzten Schießen eine echte Siegchance, doch nach seinen drei Fehlern lag der frühere Junioren-Weltmeister am Ende 1:19,1 Minuten hinter dem Sieger.

Roman Rees (2) kam auf Rang 23, Ex-Weltmeister Erik Lesser (2) beendete das Jagdrennen auf Platz 28. Philipp Horn (4) wurde 32., der als Letzter von Platz 60 gestartete Benedikt Doll (3) kam noch auf Platz 39; 47. wurde Philipp Nawrath.

Von Volker Gundrum, dpa

Von