Der Biathlet versucht Kontakte einzuschränken, um das Risiko einer Coronainfektion kurz vor Beginn der Olympischen Winterspiele zu reduzieren. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Seinen zweiten Platz im Weltcup-Sprint von Ruhpolding konnte Biathlet Benedikt Doll nicht feiern. Denn drei Wochen vor Beginn der Olympischen Winterspiele ist das Thema Corona allgegenwärtig. Nur nicht anstecken unmittelbar vor dem Saisonhöhepunkt in Peking.

«Man passt sehr auf, es ist schon belastend. Man muss sich so viele Gedanken machen, mit wem man Kontakt haben kann und so weiter», sagte Doll nach seinem elften Podiumsplatz im Weltcup.

Seine Eltern sind zwar vor Ort im bayerischen Biathlon-Mekka, aber auch sie können coronabedingt wie die anderen Fans nicht in die Chiemgau Arena. «Ich werde meine Eltern auch meiden. Wir haben telefoniert und uns mal 15 Minuten zum Spaziergang getroffen. Ich wollte mit ihnen essen gehen, aber das habe ich abgesagt, weil es ein zu großes Risiko ist», sagte der Schwarzwälder.

Nachdem sich bei den Frauen Medaillenhoffnung Franziska Preuß infiziert hatte, war am Mittwoch der positive Fall von Johannes Kühn bekanntgeworden. «Wenn man jetzt in Quarantäne muss, ist es mit Olympia vorbei», sagte der Sprint-Sechste Erik Lesser.

Während Doll beim kommenden Weltcup in Antholz im Einzel und im Massenstart laufen wird, lässt Lesser die Olympia-Generalprobe aus. Nach der Olympia-Einkleidung am kommenden Montag in München fährt der 33-Jährige nach Hause nach Oberhof zu seiner Lebensgefährtin Nadine und Tochter Anouk.

«Zu Hause fühle ich mich relativ sicher. Wir sind alle zu Hause 2-G-plus und wir haben familiär eigentlich keine Kontakte», erklärte der Routinier. Das einzige Einfallstor sei der Kindergarten, auch das Einkaufen direkt im Laden versuche seine Familie wegzulassen und es lieber über Bestellungen zu machen. «Das habe ich schon die ganze Saison so praktiziert und fühle ich mich da schon sicher», sagte der Thüringer.

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