Julia Tannheimer zeigte eine stark verbesserte Leistung. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Björn Larsson Rosvall/TT News Agency/AP/dpa)

Drei Tage nach ihrem tränenreichen Einzel-Debakel hat sich Biathletin Julia Tannheimer stark verbessert gezeigt. Im Weltcup-Sprint von Östersund wurde die 20-Jährige Achte und erfüllte damit im zweiten Saisonrennen als erste Deutsche die Olympia-Norm. Nach neun Strafminuten und Platz 76 über die 15 Kilometer ließ sie diesmal über die halbe Distanz nur eine Scheibe stehen und tankte Selbstvertrauen für die noch anstehende Verfolgung.

Mit ein paar Schießübungen im Training am Donnerstag «habe ich mich ein bisschen vom Ergebnis abgelenkt und das Selbstbewusstsein mitgenommen. Ich bin sehr glücklich darüber», sagte die diesmal vor Freude strahlende Tannheimer im ZDF. Die Normerfüllung sei «mega. Ich bin froh, dass ich das abgehakt habe. Dass man das schon mal hat, ist ein guter Schritt in die richtige Richtung», meinte die Jüngste im Team. Sie geht mit einem Rückstand von 51 Sekunden ins Jagdrennen am Sonntag (16.00 Uhr/ZDF und Eurosport).

Preuß fehlt – Vorsichtsmaßnahme nach Halsschmerzen 

Ohne die gesundheitlich leicht angeschlagene Weltcupgesamtsiegerin Franziska Preuß, die wegen Halsschmerzen aussetzte und damit auch am Sonntag fehlt, ließ die Mannschaft von Bundestrainer Kristian Mehringer insgesamt aber noch viel Luft nach oben.

Denn während die siegreiche Finnin Suvi Minkkinen sowie die zweitplatzierte Schwedin Anna Magnusson (+ 16,6 Sekunden) und die Französin Oceane Michelon (+ 20,8 Sekunden) auf Rang drei fehlerfrei blieben, schaffte das keine der sechs Deutschen. Nach 39 Fehlern im Einzel blieben diesmal aber nur insgesamt zehn Scheiben stehen. 

Dennoch zu viel, um in den Kampf um die Podestplätze einzugreifen. Denn außer Tannheimer kamen die anderen fünf DSV-Skijägerinnen abgeschlagen ins Ziel: Selina Grotian (2 Fehler/1:30,6 Sekunden) wurde 30., Vanessa Voigt (1 Fehler/+ 1:15,4 Minuten) wurde 32. Janina Hettich-Walz (3/+ 1:43,3 Minuten) landete auf Rang 37. «Der Plan hat sich nach meinem ersten Fehler in Luft aufgelöst. Das war ein richtig beschissenes Schießen», sagte Hettich-Walz. Anna Weidel (1/+ 1:48,0 Minuten) musste sich mit Rang 42 begnügen, Marlene Fichtner (2/+ 1:53,5 Minuten) mit Position 48.

Männer-Sprint und noch zwei Verfolgungsrennen

Preuß fühlte sich seit Donnerstag etwas angeschlagen. «Um den weiteren Saisonverlauf nicht zu gefährden, haben wir gemeinsam mit ihr beschlossen, kein Risiko einzugehen, um schnellstmöglich wieder eine Wettkampffähigkeit herzustellen», sagte der deutsche Mannschaftsarzt Jan Wüstenfeld. Im Einzel war Preuß nur 29. geworden – es war ihr schlechtestes Rennen seit drei Jahren.

Nach dem Sprint der Männer am Samstag (ZDF und Eurosport) stehen am Sonntag die beiden abschließenden Verfolgungsrennen an.

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