Rennrodlerin Julia Taubitz zeigt stolz ihre WM-Medaille. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tobias Hase/dpa)

Julia Taubitz hatte Tränen in den Augen, Tobias Wendl war emotional berührt und Felix Loch ging leer aus. Das deutsche Rodelteam sorgte am ersten Tag der Weltmeisterschaften am Königssee gleich für große Gefühle und fünf Medaillen.

«Das ist so wunderschön. Ich bin überglücklich, da ist eine riesige Last von mir abgefallen», sagte Taubitz nach ihrem ersten WM-Einzelsieg am Freitag. Die 24-Jährige aus Oberwiesenthal siegte im Sprint vor ihren drei Teamkameradinnen Anna Berreiter (Berchtesgaden), Dajana Eitberger (Ilmenau) und der Miesbacherin Natalie Geisenberger, die nur auf dem undankbaren vierten Platz landete. Auch Berreiter war total überrascht von ihrer Silbermedaille. «Das ist überwältigend», sagte die 21-Jährige nach dem großen Erfolg auf ihrer Heimbahn.

Zuvor wurde Tobias Wendl, der mit seinem Partner Tobias Arlt zum dritten Mal Sprint-Weltmeister und am Dienstag erstmals Vater wurde, von seinen Gefühlen komplett überwältigt. «Die Geburt meines Sohnes hat mir einen emotionalen Kick gegeben. Ich bin völlig sprachlos», sagte Wendl nach dem überraschenden Sieg. Die Olympiasieger von 2018 hatten in dieser Saison nur einen Erfolg beim Weltcup in Winterberg geschafft. Die höher eingeschätzten Toni Eggert/Sascha Benecken (Ilsenburg/Suhl) mussten sich mit WM-Bronze begnügen. Damit hat das deutsche Team am ersten Tag mit zwei Gold-, einer Silber- und zwei Bronzemedaillen schon die Gesamtausbeute der vergangenen WM in Sotschi erreicht.

Top-Favorit Felix Loch hingegen hat die erste Medaillenmöglichkeit im Sprintrennen liegen lassen. Die Enttäuschung nach einem Fahrfehler hielt sich aber in Grenzen, der 31-Jährige musste kurzfristig sogar mit einem Sturz auf der ihm so vertrauten Bahn rechnen.

«Ich bin froh, dass ich heil durchgekommen bin», sagte Loch nach dem ersten WM-Auftritt. «Da weiß ich wenigstens, was ich morgen besser machen muss», sagte der Olympiasieger von 2010 und 2014. Auch Max Langenhan (Friedrichroda) auf Rang sechs und und Johannes Ludwig (Oberhof) auf Rang neun fuhren der Konkurrenz diesmal hinterher. Eine Erklärung für das enttäuschende Abschneiden gab es direkt nach dem Rennen nicht. «Wir waren am Morgen im Vorlauf alle durch die Bank sehr gut», sagte Langenhan.

Von Morten Ritter, dpa

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