Wegen der Nichtberücksichtigung der Nordischen Kombiniererinnen bei den Olympischen Winterspielen im Februar hat Nathalie Armbruster scharfe Kritik am IOC geübt. Man merke, «dass Frauen im 21. Jahrhundert noch immer nicht gleichberechtigt sind. Das ist eine riesige Sauerei», sagte die 19-Jährige im Eurosport-Interview. Es sei nach wie vor ein sehr schwieriges Thema und «es tut richtig, richtig weh».
Die Kombination ist die einzige Sportart bei den Spielen in Mailand und Cortina d’Ampezzo (6. bis 22. Februar), bei der keine Frauen am Start sind.
Das Internationale Olympische Komitee begründete seine Entscheidung damit, dass die Disziplin bei den Frauen zu wenig professionalisiert sei und zu geringe Einschaltquoten habe. Auch bei den Männern fanden schon große Einschnitte statt. Die traditionsreiche Sportart bangt generell um ihren Verbleib im Olympia-Programm, eine Entscheidung dazu soll nach den Winterspielen fallen.
«Wir kämpfen und kämpfen»
Armbruster hatte in der vergangenen Saison als erste Deutsche überhaupt den Gesamtweltcup in der Nordischen Kombination gewonnen. Zudem sicherte sie sich den Sieg bei der Frauen-Premiere des Seefeld-Triples und holte bei der WM in Trondheim Silber mit dem Mixed-Team. Auch bei Olympia hätte sie große Medaillenchancen gehabt.
«Wenn ich im Februar zuhause sitze und mir die Spiele in dem Wissen anschaue, dass ich eigentlich auch dort wäre, wird es echt hart. Aber wir hoffen sehr auf 2030», sagte Armbruster. «Wir kämpfen und kämpfen, wir haben uns so extrem gesteigert in den vergangenen Jahren. Ich hoffe, das IOC schaut hin. Wir wollen zeigen, dass wir es verdient haben, bei Olympia dabei zu sein.»

