Sorgt sich um den deutschen Biathlon-Nachwuchs: Bundestrainer Mark Kirchner. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Hendrik Schmidt/dpa)

Bundestrainer Mark Kirchner macht sich trotz optimaler Bedingungen am Bundesstützpunkt in Oberhof Sorgen um die Gewinnung von Nachwuchs, und das nicht nur im Biathlon.

«Wir haben es in Deutschland von Haus aus immer schwerer, weil der Schulsport so gut wie nicht mehr stattfindet. Er ist das Erste, was ausfällt. Und wie viele Kinder haben mittlerweile nur noch das Handy in der Hand», sagte der 52-Jährige am Rande der Biathlon-WM in Oberhof. 

Wenn er bei sich im Dorf rausgehe und es mal tief verschneit sei, «da sehe ich jetzt auch nach zwei Wochen noch keine Spuren. Zu meiner Zeit waren die Hänge nach einem Tag platt gewalzt», sagte der dreimalige Biathlon-Olympiasieger.

Optimale Bedingungen am Rennsteig

Die Bedingungen am Rennsteig in Thüringen seien mit Skihalle, Sprungschanzen, Rodelbahn und Biathlon-Stadion optimal. Aber das Wichtigste sei, ob Kinder noch die Bereitschaft und den Enthusiasmus hätten, «um diesen Sport überhaupt erst mal anzufangen und Freude an der Bewegung zu haben. Das ist das Entscheidende, um die nächsten Schritte machen zu können.»  

Der Standort Oberhof sei nach der Modernisierung des Biathlon-Stadions auf einem Top-Niveau. «Wir haben alleine im Biathlon fünf verschiedene Schießstände, drinnen und draußen, mit Laufband, Krafträumen, Turnhallen – alles innerhalb von zwei Kilometern. Was Besseres und konzentrierter wird es auf der ganzen Welt nicht geben», sagte Kirchner. 

Das mache es dennoch nicht einfacher. «Denn die Hauptarbeit findet ja nicht hier am Bundesstützpunkt, sondern in den Vereinen statt, die müssen unterstützt und gefördert werden», sagte Kirchner. Ganz Deutschland müsse sich bekennen, ob man Bewegung fördern wolle, sagte der siebenmalige Weltmeister. «Wir sind am Ende nur die, die davon partizipieren, wenn viele damit beginnen und wir hoffentlich ein paar mehr haben, die wir für Spitzenleistungen trainieren können.»

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